Heinrich-Böll-Schule
Pestalozzistraße 1
63486 Bruchköbel

PiT – Prävention im Team: Schülerinnen und Schüler der Heinrich-Böll-Schule nehmen am Gewaltpräventionsprogramm von PiT Hessen teil

Am 29.11.2024 fand der erste von fünf Projekttagen von „Prävention im Team“ (PiT) statt, an dem die Klassen 6a von Frau Amrein sowie die Klasse 6d von Frau Hofmann teilnahmen.

Ziel des Programms ist es, Schülerinnen und Schüler im Umgang mit gewaltbesetzten Situationen im öffentlichen Raum zu schulen. Hierbei helfen verschiedene Übungsformate, über die erfahren und gelernt werden kann, wie man auf mögliche Gewaltsituationen individuell und gewaltfreireagieren kann.

Durchgeführt wurde die Veranstaltung von speziell geschulten Teams, bestehend aus Lehrkräften, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Jugendhilfe sowie der Polizei. Da ein externer Lernort dabei hilft, für Kinder und Jugendliche eine vertrauensvolle Atmosphäre zu schaffen, in der es nicht um Bewertungs- und Leistungsaspekte geht, fand der Projekttag bei St. Familia in Bruchköbel und nicht in der Schule statt.

Der erste Programmtag befasste sich unter anderem mit der Fragestellung, was Kinder als „Gewalt“ im Alltag wahrnehmen. Ein „Gewaltbarometer“ half dabei, sich anhand von Situationsbeispielen zu positionieren und über die Frage ins Gespräch zu kommen, an welcher Stelle Gewalt eigentlich beginnt und welche verschiedenen Formen von Gewalt es zu unterscheiden gilt. Die Übung „Distanzzonen“ half den Lernenden anschließend dabei wahrzunehmen, wieviel Nähe beziehungsweise Distanz sie zu verschiedenen Menschen als angemessen empfinden und ab wann sich zu viel Nähe für sie „falsch“ anfühlt. Hierbei folgte das Programm einer Mischung aus „selbst ausprobieren“ und Hineinversetzen in verschiedene -durch Rollenkarten initiierte- Situationen. Fürdie Kinder wurde so erfahrbar, dass sich das Gefühl des Zulassenwollens von Nähe bei bekannten Personen und Familienmitgliedern von dem bei fremden oder bedrohlich wirkenden Personen stark unterscheidet. Auch die Frage, wie sich Angst anfühlt und wie uns unser Bauchgefühl vor bedrohlichen Situationen warnen kann, wurde in diesem Zusammenhang besprochen und anhand von Beispielen reflektiert.

In einem Rollenspiel zum Thema „Konflikteinstieg“ erarbeiteten die Kinder darüber hinaus spielerisch mögliche Bewältigungsstrategien, um mit einer potenziell bedrohlichen Situation umzugehen und dabei eine gewaltfreie Lösung zu finden. Der Einsatz von Requisiten erleichterte eshier sich in fremde Rollen einzufinden und visualisierte die Abgrenzung von „Jetzt spreche ich“ und „Jetzt spreche ich in meiner Rolle als Person X“.

Die Schülerinnen und Schüler zeigten großes Interesse an den Inhalten der Veranstaltung undfassten schnell Vertrauen zum Team vor Ort. Anfängliche Hemmungen, sich auf die interaktiven Übungen einzulassen, konnten durch den spielerischen Aufbau des Programms und das im Laufe des Tages aufgebaute Vertrauen nach und nach überwunden werden.

Insgesamt hat bereits der erste Tag gezeigt, wie präsent die Erfahrung von Gewalt und wie groß das Bedürfnis der Kinder ist, diese Thematik zu problematisieren und für konkrete Situationen individuelle Lösungsansätze zu entwickeln. Die noch folgenden vier Programmtage bauen auf den Ergebnissen des ersten Tages auf. Schwerpunkte werden unter anderem folgende Fragestellungensein: Was ist ein sicherer, was ein unsicherer Ort? Was kann ich tun, um nicht in einen gewaltbesetzen Konflikt zu geraten und aus einem solchen herauszukommen? Wie kann ich Opfern von Gewalt helfen, ohne mich dabei selbst in Gefahr zu bringen? (…)

Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit mit dem PiT-Team und hoffen, dass wir den Kindern durch das Gewaltpräventionsprogramm wichtige Einsichten und Strategien zum Umgang mit und zur Vorbeugung von Gewalt näherbringen können.

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