Heinrich-Böll-Schule
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Englandreise des Jahrgangs 10 und 9 vom 9.-14.6.24

Dieses Jahr führte uns unsere Englandreise nach Oxford. Tagesausflüge nach London und Stratford sowie zum Warwick Castle standen auf dem Programm.

Am Sonntag ging es schon früh los – Abfahrt des Busses: 3 Uhr. Und alle waren pünktlich und mit Vorfreude da. Die Fahrt verlief problemlos bis Calais. Eine merkwürdige Ausschilderung der Umleitung führte uns im Kreis, was uns viel Zeit kostete. Endlich am Hafen, wurden unsere Nerven auf die Probe gestellt: das Einscannen der 44 Pässe unserer Gruppe schlug gleich zweimal fehl und klappte erst beim dritten Mal. Würden wir die Fähre noch schaffen? Immerhin kam noch die französische und dann die britische Passkontrolle. Unerwartet zügig kamen wir durch, dann schnell in den Bus – und als letztes Fahrzeug fuhr unser Bus auf die Fähre, dann legte sie ab. Puhh. Die Begleitlehrer Herr Sauer, Herr Öfner und Frau Kalweit waren sichtlich erleichtert. Schon bald grüßten die Kreidefelsen von Dover und die Weiterfahrt nach Oxford war planmäßig.

Und dann kamen die Gastfamilien an den Bus und holten die Schülerinnen und Schüler ab. Die Unterkünfte waren in Ordnung, aber doch sehr unterschiedlich. So hatten die einen Glück, konnten sich gut mit den hosts unterhalten und hatten schöne Zimmer. Die anderen mussten mit kleineren Zimmern und viel beschäftigten Gastfamilien vorlieb nehmen.

Unser erster Tag – Oxford

Unser Bus brachte uns in die Innenstadt, wo schon unsere drei Stadtführer warteten. Und da landeten wir einen Volltreffer. Jeder der drei guides sprach deutlich und interessant. Wir erfuhren etwas über Geschichte und Status der Stadt im Land; das interessanteste waren die Informationen über die Oxford University und der Besuch des Balliol College (an dem auch der ehemalige Premierminister Boris Johnson studierte). Wir erfuhren, dass die Studenten auf dem Collegecampus wohnen, lernen, essen und eng von ihren Professoren begleitet werden. Das gilt für jedes der 39 Colleges. Wir besuchten auch den sehr traditionellen dining room des Balliol College und auch die college chapel (die prachtvolle Kapelle).

Für Nicht-Briten ist so ein Studium normalerweise sehr teuer (pro Studienjahr muss man mit mindestens 30.000 Pfund = 35.000 EUR Studiengebühren rechnen).

Am Nachmittag wurde die Stadt dann individuell erkundet, z.B. konnte man den weltgrößten Buchladen Blackwell besuchen oder vom Turm von St. Mary die Stadt und Umgebung bewundern. Oder die ersten Souvenirs und Kleidung (z.B. die Oxford University Pullis) wurden schon gekauft.

Der zweite Tag – London

Unser bewährter London-Tag startete in Greenwich. Über das Royal Observatory mit dem Nullmeridian spazierten wir durch den riesigen Park bis zum Bootsanleger. Eine halbe Stunde brauchten wir bis ins Zentrum, vorbei am Finanzdistrict und durch die Tower Bridge.

Der erste Stop war Covent Garden: etwas essen, etwas die exzellenten Straßenkünstler genießen, die lebendige Atmosphäre erleben. Und dann ging es weiter über Trafalgar Square, die Mall, Buckingham Palace und Horse Guard Parade.

Die ganze Gegend war geschmückt, aufwendig beflaggt und der Paradeplatz mit Tribünen versehen. In einer nahen Kaserne beobachteten wir, wie die Leibgardesoldaten das Marschieren übten, gesteuert durch eine riesige Pauke und die Kommandos der Offiziere. Wenige Tage später sollte die Militärparade Trooping the Colour zu Ehren des Geburtstags des Königs dort stattfinden (die übrigens auch im deutschen TV übertragen wurde). Weiter ging es vorbei an den Horse Guards, 10 Downing Street, Big Ben, Houses of Parliament, Westminster Bridge bis zum London Eye.

Das Menschengedränge wurde immer dichter, so dass wir unsere Taschen lieber festhielten. Wo ist denn plötzlich die Gruppe hin, fragte sich mancher doch einmal. Aber man brauchte nur Ausschau nach Herrn Öfner halten, um den Anschluss nicht zu verlieren. Herr Öfner mit seiner Größe war sozusagen unser Leuchtturm und Orientierungspunkt. Ziemlich schnell kam dann das Highlight des Tages – ein ride on the London Eye. Das Rad und das Erlebnis waren gleichermaßen riesig. Wie klein doch der Big Ben von oben ist …

Eine Fahrt mit der underground und schon waren wir wieder am Bus, der uns zurück nach Oxford brachte.

Tag 3 – Stratford-on-Avon und Warwick Castle

Was sollte uns heute erwarten? Literatur und Geschichte. Englands großer William Shakespeare – klingt das nicht langweilig? Das Städtchen machte gleich einen gemütlichen Eindruck und Herr Sauer gab uns eine kleine Einführung zu Shakespeare und seiner Bedeutung – dann ging es ins Museum – Shakespeare’s Birthplace. Und das war unerwartet interessant. In dem über 500 Jahre alten Haus erfuhren wir in jedem Raum, wie Shakespeare dort gelebt hatte, wie die Lebensbedingungen der Familie und der Bevölkerung zu jener Zeit war. Shakespeares Vater handelte u.a. mit selbst hergestellten Handschuhen – solche konnte man auch im Museum auch anprobieren. Die einhellige Meinung nachher war – unerwartet interessant und wirklich ein lohnender Besuch.

Am Nachmittag dann mit dem Bus ins nahe Warwick zum Warwick Castle, dessen Anfänge schon im 10. Jahrhundert liegen. Heute ist das eine gut erhaltene riesige Burg- und Schlossanlage mit Türmen, Wehrgängen und üppig ausgestattete Prunkräume des Earl of Marlborough aus dem 19. Jahrundert. Das war alles sehr sehenswert und lehrreich. Auf dem Gelände konnte man auch die Raubvogel-Show und andere Schaukämpfe anschauen. Das Wetter war perfekt und so wären manche von uns gerne noch etwas länger geblieben.

Die Meinung zu diesem Tag war: Kultur und Geschichte können richtig interessant und kurzweilig sein.

Tag 4 – Schon wieder London

Aber diesmal mit anderem Schwerpunkt. Diesmal ging es am Vormittag mit der U-Bahn nach Camden Town. Wo waren wir denn hier gelandet? Das war alles nicht mehr so prächtig wie in der Innenstadt. Aber die Läden, Stände waren so abwechslungsreich, bunt und kreativ – so etwas muss man einfach sehen. Viele kauften sich Souvenirs und Klamotten, die man in Deutschland nicht so einfach findet. Wer Hunger hatte, konnte sich kaum entscheiden an den unzähligen Essensständen: thainese, indisch, Madras, malayisch, Pizza, polnische Wurst, veggie, libanesisch, Meeresfrüchte, Salat, Burger, fish’n chips oder einfach eine Teespezialität? Selten war eine Entscheidung schwerer.

Am Nachmittag ging es dann nach Oxford Circus und Carnaby Street. Noch einmal Zeit, etwas auf eigene Faust (natürlich in Kleingruppen) zu unternehmen. Kaufhäuser, Designerläden, Piccadilly Circus und Leicester Square – oder doch mit der U-Bahn nochmal zu Covent Garden? Die Zeit gab es her. Erstaunlich: alle waren pünktlich wieder am Treffpunkt, keiner war verloren gegangen. Also von Bond Street  zurück zur O2-Arena, wo unser Bus auf uns wartete. Das Umsteigen in der U-Bahn klappte mit 41 Schülerinnen und Schülern sehr gut, hier kam wieder Herr Öfner ins Spiel. Niemand konnte übrigens schneller als er abzählen, ob alle noch da waren. In der O2 Arena – dem Olympiastadion von 2012 gibt es zahlreiche Restaurants, in einem wurden wir schon erwartet. Bei Pizza, Lasagne oder Salat und dann noch Eis oder Fudge Cake konnten wir uns noch etwas vor der langen Rückfahrt erholen und hatten einen schönen Abschluss. Alles war bestens. Ein paar Schritte noch bis zum wartenden Bus – und über Nacht ging es nach Hause.

Obwohl die Reise sehr schön war und wir viele Eindrücke hatten, waren doch alle wieder froh, dass sie von ihren Eltern und auch dem eigenen Bett erwartet wurden. Denn so schön die Reise auch war, anstrengend war sie auch. Alle waren sich einig: die England-Reise ist unbedingt empfehlenswert.

Das Lehrerteam stellt allen teilnehmenden Schülern ein großes Lob aus. Angemessenes und vorbildliches Verhalten, Pünktlichkeit und Umsichtigkeit hatten wesentlichen Anteil am Erfolg dieser Fahrt.

Tino Sauer

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